Grundsteuerreform 2022 – wichtige Änderungen für alle Grundbesitzer

Zukünftig wird mit dem Grundsteuerwert gerechnet und veränderte Steuermesszahlen angewendet. Ob die Hebesätze der Gemeinden ebenfalls noch angepasst werden, obliegt deren Ermessensentscheidung und wird sich noch zeigen.

Lukas Arnold SW

Lukas Arnold

Veröffentlicht07.01.2023

Was ändert sich und was ist für Sie/Ihre Gesellschaft als Grundbesitzer zu tun?

Möglicherweise haben Sie bereits aus den Medien oder durch Ihre Kommunalverwaltung davon erfahren, dass die Grundsteuer deutschlandweit reformiert wurde. Bisher wurden Grundstückswerte mit Hilfe der Einheitswerte berechnet. Da diese stark veraltet sind, führte diese Bewertungsform jedoch teilweise dazu, dass für gleichartige Grundstücke unterschiedlich hohe Grundsteuern anfielen. Die Reform soll daher sicherstellen, dass Grundstücke gleicher Lage und gleicher Größe zukünftig auch die gleiche Grundsteuer zahlen. Hierfür ist allerdings eine Neubewertung aller Grundstücke in Deutschland notwendig.

Zukünftig wird mit dem Grundsteuerwert gerechnet und veränderte Steuermesszahlen angewendet. Ob die Hebesätze der Gemeinden ebenfalls noch angepasst werden, obliegt deren Ermessensentscheidung und wird sich noch zeigen. Die Berechnung der Grundsteuer, welche ab dem 01.01.2025 erhoben wird, erfolgt zukünftig wie folgt:

Grundsteuerwert x Steuermesszahl x Hebesatz = Grundsteuer

Der erste Stichtag für die Neubewertung ist der 01.01.2022. Ab dem 01.07.2022 ist ausschließlich die elektronische Übermittlung der „Erklärung zur Feststellung des Grundsteuerwerts“ gem. § 228 BewG möglich. Der letzte Abgabetermin ist der 31.10.2022, diese Frist gilt auch für steuerlich beratene Mandanten.

Die Verpflichtung zur Abgabe dieser Erklärung gilt für jeden Eigentümer eines Grundstücks, egal ob natürliche oder juristische Personen, egal ob das Grundstück eigengenutzt oder fremdvermietet wird und egal ob es sich um ein unbebautes oder bebautes Grundstück oder um land- und forstwirtschaftliche Flächen handelt.

Da es für die bundesweite Neuregelung eine so genannte Öffnungsklausel gibt, weichen die Bundesländer Saarland und Sachsen hinsichtlich der Höhe der Steuermesszahlen vom Bundesmodell ab, die Länder Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Hessen und Niedersachsen wenden sogar ein eigenes Grundsteuermodell an.

Auch die Information und Kommunikation zwischen Finanzverwaltung und Steuerpflichtigem wird in den einzelnen Bundesländern wohl unterschiedlich gehandhabt werden, so dass wir hier dringend dazu raten, dass Sie –sofern Sie oder Ihre Gesellschaft Eigentümer von Grundbesitz sind- selbst tätig werden.

An dieser Stelle möchten wir Ihnen gerne unsere Unterstützung und Beratung anbieten. Wir übernehmen für Sie gerne die notwendige Deklaration. Sollten Sie uns mit der Erstellung der Erklärung zur Feststellung des Grundsteuerwerts beauftragen wollen, möchten wir Sie bitten uns hierzu eine kurze E-Mail an grundsteuer@frtg-group.de zu senden. Im Anschluss werden wir Ihnen alle notwendigen Informationen hinsichtlich des weiteren Vorgehens zukommen lassen.

Gerne können Sie uns an diese E-Mail Adresse auch direkt die Auftragserteilung (Download siehe unten), sowie optional die notwendigen Informationen zukommen lassen. Hierzu stellen wir Ihnen einen Vorerfassungsbogen (Download siehe unten) zur Verfügung, in welchen alle wichtigen Daten vorab eingetragen werden können. Diese Eintragung nehmen wir jedoch auch gerne für Sie vor.

Welche Daten werden benötigt?

Grundsätzlich werden für die Erstellung der Erklärung folgende Daten benötigt:

  • Einheitswert-Aktenzeichen

  • Lage des Grundstücks

  • Gemarkung, Flur und Flurstück

  • Eigentumsverhältnisse

  • Grundstücksart (unbebaut, Wohnbebauung, andere Bebauung)

  • Fläche

  • Wohn- bzw. Grundfläche des Gebäudes

  • Erstreckung auf mehrere Gemeinden ja/nein

  • Miteigentumsanteil

  • Nutzungsart

  • Baudenkmal ja/nein

  • Abbruchverpflichtung

Die entsprechenden Daten sind zum Beispiel im Kaufvertrag zu finden, in der Flurkarte, im Grundbuchblatt, im Einheitswertbescheid, im Grundsteuerbescheid oder in der Teilungserklärung. Sollten die erforderlichen grundstücksbezogenen Daten nicht (mehr) auffindbar sein, kann eine Flurkarte beim Vermessungsamt und ein Grundbuchauszug beim zuständigen Amtsgericht beantragt werden. Diese Dokumente können wir –sofern von Ihnen gewünscht- für Sie anfordern.

Das Bundesmodell sieht je nach Bebauungsart unterschiedliche Bewertungsverfahren vor:

Unbebaute Grundstücke: die Bewertung erfolgt anhand der Grundstücksfläche und dem Bodenrichtwert

Ein- und Zweifamilienhäuser, Mietwohngrundstücke und Wohneigentum: die Bewertung erfolgt nach dem Ertragswertverfahren. Die benötigten Informationen für dieses Verfahren sind u.a.:

  • Grundstücksfläche

  • Bodenrichtwert

  • Immobilienart

  • Alter des Gebäudes

  • Wohnfläche

  • Mietniveaustufe

  • Monatliche Nettokaltmiete in €/m²

  • Geschäftsgrundstücke, gemischt genutzte Grundstücke und sonstige bebaute

Grundstücke sowie bei Teileigentum: die Bewertung erfolgt nach dem Sachwertverfahren. Die benötigten Informationen für dieses Verfahren sind u.a:

  • Herstellungskosten Gebäude

  • Grundfläche

  • Alter des Gebäudes

  • Grundstücksfläche

  • Bodenrichtwert

Towards one goal together.

The FRTG Group

The FRTG Group is a consortium of six auditing and tax consulting firms. Our qualified and committed team of auditors, tax consultants, lawyers and management consultants will be happy to help you with your questions, problems and solutions in a variety of specialist areas.

We cover a wide range of services through the Group. Our professionals have decades of experience in auditing, tax and legal consulting, and management consulting. You have the questions. We have the answers.

You will also find all the information in our corporate presentation at German And English.

Contact us today!

We will be glad to advise your further.

Address

Prinz-Georg-Straße 15

40477 Düsseldorf

In search of a job?
View our latest vacancies here.